Marcus Meyer, Monetalis GmbH Samstag, 31. Mai 2025 von Marcus Meyer, Monetalis GmbH

Investorenbrief

Mai 2025

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Investoren und Interessenten,

mit diesem Investorenbrief möchte ich Ihnen einen Einblick in meine Portfolioentscheidungen des vergangenen Monats geben sowie über aktuelle Themen und Gestaltungsmöglichkeiten informieren. Zögern Sie bitte nicht, mich für Ihre persönlichen Anlagefragen zu kontaktieren.

Inhalt

 

Börse im Mai 2025

Sorgenvolle Blicke in Richtung USA

Investmentfonds flexibles Mandat

Monetalis Ruhestandsfonds

Vermögensverwaltung defensives Mandat

Monetalis Ruhestandsplan Einkommen

Vermögensverwaltung offensives Mandat

Monetalis Ruhestandsplan Wachstum

Portfoliomanagement

60 Jahre Erfolg mit Value

Visual Capitalist

Aufschlüsselung der weltweiten Militärausgaben nach Ländern in 2024

Buchempfehlung des Monats

David Graeber & David Wengrow: Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit

BÖRSE IM MAI 2025
Sorgenvolle Blicke in Richtung USA

Die chaotische Zollpolitik von US-Präsident Trump blieb das beherrschende Thema an den Märkten. Die Zusatzzölle gegen China wurden nach wenigen Tagen einseitig von den USA ausgesetzt. Auf Drängen mehrerer Automobilhersteller in den USA milderte Trump auch deren Belastung durch Sonderzölle ab. Ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA wurde als positives Signal gewertet. So hatte sich der britische Außenhandel nach dem EU-Austritt 2020 nicht wie dort erhofft entwickelt, was London eine schwache Verhandlungsposition bescherte.

Kursgewinne nach temporärem Aufschub im Zollstreit

Am 12. Mai kündigten Washington und Peking an, für 90 Tage geringere Zölle zu erheben, um eine Einigung zu erzielen. Die US-Zölle auf chinesische Waren würden für diesen Zeitraum von 145 auf 30 Prozent gesenkt, während China die Zölle auf amerikanische Waren von 125 auf 10 Prozent zu senken beabsichtigte. Dies wurde an den Aktienmärkten mit Erleichterung und Kursgewinnen aufgenommen.

Dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal überraschend schrumpfte, wird bereits auf Trumps Politik zurückgeführt. Eine schwächere Konjunkturentwicklung in den USA würde wenigstens die Chancen auf eine geldpolitische Lockerung durch die US-Notenbank erhöhen. Die Fed signalisierte aber, dass sie sich mit weiteren Zinssenkungen Zeit lasse. Raschen Leitzinssenkungen stehen die Risiken für die Inflation entgegen, die durch die Zölle entstehen. Weil der größte Teil der Einfuhren kurz- und sogar mittelfristig nicht durch heimische US-Produktion ersetzt werden kann, dürften die Zölle zu hohen Preissteigerungen führen.

Negativer Impact der Zölle auf US-Unternehmen

Zwar ist der Verbraucherpreisindex für den April auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021 gesunken, aber die Wirkung der Zölle dürfte erst in der Jahresmitte stärker spürbar werden. Trotz der Deeskalation zwischen den USA und China erheben die USA jetzt durchschnittlich die höchsten Einfuhrzölle seit 1937. Zudem sprechen erste Daten dafür, dass sich die Zölle negativ statt positiv auf die Gewinnspannen der US-Unternehmen auswirken, insbesondere im Einzelhandel. Die Kernumsätze im Einzelhandel fielen im April gegenüber dem Vormonat, vor allem aufgrund von Rückgängen bei Sportartikeln und Kaufhäusern. Die Stimmung bei Kleinunternehmen in den USA ist den vierten Monat in Folge gesunken und die Stimmung im Baugewerbe erreichte im Mai den niedrigsten Stand seit Ende 2023. Das vorläufige, von der Uni Michigan erhobene Verbrauchervertrauen für Mai ist auf ein Dreijahrestief gefallen.

Erholung am US-Aktienmarkt durch gute Quartalszahlen

Dass sich trotz eingetrübter Konjunkturaussichten der US-Aktienmarkt erholte, lag an überwiegend guten Unternehmensergebnissen. Rund 90 Prozent der 500 Unternehmen, deren Aktien im S&P 500 Index zusammengefasst werden, haben ihre Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet und drei Viertel von ihnen übertrafen die Gewinnschätzungen. Durchschnittlich lagen die Unternehmensgewinne 12 Prozent höher als vor einem Jahr. Insbesondere US-Technologieaktien unter Führung des KI-Chipherstellers Nvidia zeigten eine weitreichende Kurserholung. Auch die Quartalsberichte der Tech-Riesen Microsoft, Meta und Alphabet fielen gut aus.

Der Dow Jones erholte sich vom Tiefpunkt des „Trump-Zoll-Crashs“ um 17 Prozent und kehrte mit Werten um 42.500 Punkten wieder in die Bandbreite zurück, die im vierten Quartal vergangenen Jahres erstmals erreicht worden war. Der für den Gesamtmarkt repräsentativere S&P-500-Index stieg vom Tiefpunkt im April sogar um gut 23 Prozent, erreichte aber trotzdem nicht ganz das Niveau vom Februar. Beim Nasdaq-100, der mit seinen hoch gewichteten großen Technologie-Aktien besonders unter der angekündigten Zollpolitik gelitten hatte, erreichte die Kurserholung vom Tief aus fast 30 Prozent. Auch der Nasdaq-100 blieb aber unter den Rekordhöhen aus dem Februar.

Aufwärtsbewegung auch bei europäischen Aktien

Ähnlich erholt zeigten sich die europäischen Aktienmärkte, so kletterte der Euro-STOXX-50 vom April-Tief um 20 Prozent wieder auf rund 5.400 Zähler. Die Quartalsberichtssaison fiel allerdings nicht so gut aus wie in den USA. Nachdem fast 90 Prozent der Unternehmen, deren Aktien im STOXX 600 erfasst werden, berichtet haben, konnten 62 Prozent davon die durchschnittlichen Gewinnschätzungen der Analysten übertreffen.

Insgesamt ergab sich jedoch kein Anstieg der Gewinne gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres. Auch die Umsätze lagen ungefähr auf Vorjahresniveau. Drei von elf Sektoren verzeichneten sogar einen Umsatzrückgang. Von der schwächeren wirtschaftlichen Entwicklung ließen sich die europäischen Aktien nicht aufhalten. Der deutsche Aktienindex DAX erreichte im Mai sogar neue Rekordhöhen und notierte erstmals über 24.000 Punkten.

Auch der japanische Aktienmarkt erholte sich vom „Trump-Zoll-Crash“ und erklomm wieder das Kursniveau vom März. Der Nikkei-225-Index liegt allerdings noch rund 7 Prozent unter dem Stand vom Jahresbeginn. Auch in Japan liegen die Quartalsergebnisse von rund 90 Prozent der Aktiengesellschaften vor. 53 Prozent übertrafen die Gewinnschätzungen und sowohl die Umsatzerlöse als auch die Gewinne lagen im Durchschnitt 4 Prozent höher als vor einem Jahr.

US-Staatsschulden bleiben Sorgenkind

Die Sorgen vieler Kapitalmarkt-Strategen gelten den US-Staatsschulden. In einer Umfrage, die schon Mitte Mai durchgeführt wurde, äußerten sich 54 Prozent der Experten besorgt über den Status von US-Staatsanleihen als sicherer Hafen. Ein paar Tage später billigte das US-Repräsentantenhaus mit knapper Mehrheit Trumps Gesetz für weitere Steuersenkungen. Demnach sollen die Steuern für Reiche nochmals gesenkt werden. Weil die Gegenfinanzierung über eine weitere Absenkung der Sozialleistungen nicht ausreicht, dürften die ohnehin besorgniserregend hohen Staatsschulden der USA weiter steigen. Die von Trump und Musk angekündigten Einsparungen im Staatsapparat erreichten bislang nur einen Bruchteil der Versprechungen.

INVESTMENTFONDS: FLEXIBLES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsfonds

Factsheet per 27.05.2025 [PDF]

Wertentwicklung im Mai 2025: +4,28 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: -0,24 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +5,31 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat war der Xtrackers NASDAQ 100 ETF mit einem Wertzuwachs von +10,59 Prozent und dem MFS Contrarian Value Fund mit einem Plus von 7,35 Prozent..

Keiner der Portfoliobausteine lieferte einen negativen Performancebeitrag.

Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

Fondspositionen per 27.05.2025

Kategorie

Status

Quantex Global Value EUR I

Aktienfonds Global - Flex Cap - Value

Unverändert

Wellington Global Stewards $ S Acc

Aktienfonds Global - Large Cap - Stewardship

Unverändert

Xtrackers NASDAQ 100 ETF 1C

Aktienfonds USA - Large Cap - Growth

Unverändert

Avaron Emerging Europe A

Aktienfonds Osteuropa - All Cap - Value

Unverändert

Fidelity Active STrategy - FAST - Global Fund

Aktienfonds Global - Flex Cap - Value

Unverändert

MFS Meridian Funds - Contrarian Value I1 EUR

Aktienfonds Global - Large Cap - Value

Unverändert

Guinness Global Equity Income

Aktienfonds Global - Large Cap - Blend

Unverändert

Berenberg Financial Bonds I D EUR

Unternehmensanleihen Nachrang EUR

Unverändert

iShares Physical Gold ETC

Physisch hinterlegte Barren

Unverändert

€-Tagesgeld 3,50 % Zins p.a.

Tagesgeld

Unverändert

Größte Einzelpositionen per 25.03.2025

Typ

Sektor

Land

Microsoft

Aktie

Technologie

USA

Apple

Aktie

Technologie

USA

Danone

Aktie

Konsumgüter nicht zyklisch

Frankreich

NVIDIA

Aktie

Technologie

USA

Novo Nordisk

Aktie

Gesundheitswesen

Dänemark

Broadcom

Aktie

Technologie

USA

Babcock International

Aktie

Industriewerte

Großbritannien

Coca-Cola HBC AG

Aktie

Konsumgüter nicht zyklisch

Schweiz

Visa

Aktie

Finanzdienstleistungen

USA

Taiwan Semiconductor Manufacturing

Aktie

Technologie

Taiwan

STRATEGIEPORTFOLIO: DEFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsplan Einkommen

Factsheet per 31.05.2025 [PDF]

Wertentwicklung im Mai 2025: +2,39 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: +1,37 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +7,90 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat war der Wellington Global Stewards Fund mit einem Wertzuwachs von +6,36 Prozent, gefolgt vom Guinness Global Equity Income mit +4,29 Prozent.

Keiner der Portfoliobausteine lieferte einen negativen Performancebeitrag.

Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

VanEck Morningstar Developed Markets Dividend Leaders UCITS ETF

Aktienfonds Global - Large Cap - Dividend

Unverändert

Guinness Global Equity Income Fund - Y EUR Thes

Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality - Dividend

Unverändert

Wellington Global Stewards Fund N USD Acc

Aktienfonds Global - Large Cap - Stewardship

Unverändert

Mainberg Special Situations Fund HI I

Aktienfonds Europa - Sondersituationen

Unverändert

Quantex Multi Asset €

Mischfonds - International

Unverändert

Goldman Sachs Alternative Beta P €

Hedgefund - Multistrategy

Unverändert

HANSAGold USD F

Edelmetalle

Unverändert

Carmignac Credit 2025

Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten

Unverändert

Carmignac Credit 2027

Rentenfonds - Unternehmensanleihen - Laufzeiten

Unverändert

Bantleon Select Corporate Hybrids RA

Rentenfonds - Unternehmensanleihen nachrangig

Unverändert

Candriam Bonds Euro High Yield C

Rentenfonds - Unternehmensanleihen höherverzinst Welt

Unverändert

STRATEGIEPORTFOLIO: OFFENSIVES MANDAT
Monetalis® Ruhestandsplan Wachstum

Factsheet per 31.05.2025 [PDF]

Wertentwicklung im Mai 2025: +5,32 Prozent
Wertentwicklung seit Jahresbeginn 2025: -3,90 Prozent
Wertentwicklung der letzten 12 Monate kumulativ: +4,46 Prozent

Top-Performer im Berichtsmonat war der NASDAQ 100-ETF mit einem Wertzuwachs von +0,32 Prozent.

Einen negativen Performancebeitrag lieferten u.a. der TRP US Smaller Companies mit minus 9,05 Prozent und der AB International Health Care (-6,31 Prozent).

Es wurden keine Veränderungen im Portfolio vorgenommen.

MFS Meridian Contrarian Value

Aktienfonds Global - Flex Cap - Value

Unverändert

Morgan Stanley Global Opportunities Z

Aktienfonds Global - Large Cap - Quality Growth

Unverändert

Invesco NASDAQ 100 ETF

Aktienfonds USA - Large Cap - ex Financials

Unverändert

TRP US Smaller Companies Equity Q

Aktienfonds USA - Mid Cap - High Quality Blend

Unverändert

Comgest Growth Europe EUR I Acc

Aktienfonds Europa - Large Cap - Quality Growth

Unverändert

Wellington Global Stewards Fund

Aktienfonds Global - Large Cap - High Quality

Unverändert

Fidelity Global Technology A €

Aktienfonds Global - Technologie

Unverändert

AB International Health Care I EUR

Aktienfonds Global - Gesundheitssektor

Unverändert

PORTFOLIOMANAGEMENT

60 Jahre Erfolg mit Value

Gastbeitrag von Peter Frech, Schweiz, Fondsmanager des Quantex Global Value Fund, erschienen in Quantex Werte, Ausgabe Nr. 114, Mai 2025

Warren Buffet hat nach 60 Jahren an der Spitze seinen Rücktritt angekündigt und hinterlässt eine grandiose Erfolgsbilanz. Wer 1965 nur 1000 US-Dollar in Buffetts Berkshire Hathaway investiert hatte, der verfügt heute über 55 Millionen US-Dollar. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 19.9% und einer Outperformance von 9.5% gegenüber dem S&P 500. Das Fundament für diesen grandiosen Erfolg wurde durch die Prinzipien Benjamin Grahams gelegt.

Warren Buffett las im Jahr 1950 das Buch «The Intelligent Investor» von Benjamin Graham und war sofort von dessen Ideen fasziniert. Durch Zufall sah der junge Buffett, dass Graham einige Kurse an der Columbia Business School in New York unterrichtete. Mit den einfühlsamen Worten, «Ich dachte sie wären schon lange tot. Jetzt, da ich weiss, dass sie noch leben, würde ich gerne Ihren Kurs besuchen» , bewarb sich Buffett mit Erfolg für einen Platz.

Benjamin Graham (1894-1976) gilt als der Urvater des Value Investing. Mit seinen Büchern «Security Analysis» (1934) und «The Intelligent Investor» (1949) legte er das intellektuelle Fundament für viele Value Investoren. Seine Philosophie lässt sich auf vier simple Handlungsempfehlungen herunterbrechen:

1. Behandeln Sie eine Aktie als Beteiligung an einer Firma

Die wichtigste Grundlage beim Investieren in Aktien ist nach Graham die Tatsache, dass es sich bei einer Aktie nicht um ein Ticker Symbol oder einen Kurschart handelt, sondern um einen echten Anteil an einem Unternehmen, dessen Wert völlig unabhängig vom Kursverlauf der Aktie besteht.

Um erfolgreich zu investieren, muss man also verstehen, wie die Firma ihr Geld verdient, wie ihre Zukunftsaussichten sind und dazu eine fundamentale Bewertung durchführen. Fehlt dieser Schritt, ist man in den Augen Grahams kein Anleger, sondern ein Spekulant, der nur versucht den Preis einer Aktie in der Zukunft zu erraten, indem er das Verhalten anderer Anleger vorhersagt. Value-Investoren nach Graham sind folglich an der Entwicklung des Unternehmens interessiert und nicht daran, wie sich der Kurs in den nächsten sechs Monaten bewegen könnte.

2. Kaufen Sie mit einer Sicherheitsmarge

Der Wert einer Aktie ist nach Ansicht Grahams der Gegenwartswert der zukünftigen Cashflows eines Unternehmens. Nach der Berechnung des fairen Wertes, am besten durchgeführt mit konservativen Annahmen, vergleicht man ihn mit dem aktuellen Preis für die Aktie am Markt. Für ein attraktives Investment sollte die Differenz zwischen den beiden Werten möglichst gross sein. Man kann sich die Sicherheitsmarge ein bisschen wie den Sicherheitsabstand beim Autofahren vorstellen. Fährt man zu nah auf, reicht es nicht mehr aus, nur auf das vorfahrende Auto zu reagieren. Um einen Unfall zu vermeiden muss, man das Verhalten des anderen Fahrers antizipieren, was sehr fehleranfällig ist. Hält man dagegen genügend Abstand, kann man auf kurzfristige Vorhersagen verzichten und sich entspannt zurücklehnen. Das Gleiche gilt an der Börse : je grösser die Sicherheitsmarge bei einem Investment, desto weniger müssen kurzfristige Prognosen getroffen werden und desto grösser ist der Schutz gegen seine eigenen Fehler oder externe Einflüsse (Rezession, Pech). Benjamin Graham brachte es so auf den Punkt: «Die Funktion einer Sicherheitsmarge liegt im Wesentlichen darin, eine genaue Abschätzung der Zukunft unnötig zu machen.»

3. Lassen Sie den manisch-depressiven Markt Ihren Diener sein, nicht Ihren Herrn.

Graham erfand die fiktive Person Mr. Market, einen manischen-depressiven Anleger, als Metapher für den Aktienmarkt. An einem Tag ist er völlig euphorisch und zahlt überzogene Preise. In depressiven Phasen bietet er Ihnen dagegen seine Aktien zum Schnäppchenpreis an. Von dem «wahren» Wert der Aktie hat er wenig Ahnung, er lässt sich nur von seinen Emotionen leiten. Mit Grahams Ansatz einer fundamentalen Bewertung als Orientierung kann man von den Launen des Mr. Market profitieren. Ist er depressiv, kauft man günstig und mit fetter Sicherheitsmarge, herrscht Euphorie , nutzt man die Gunst der Stunde und verkauft seine Anteile.

4. Handeln sie rational, objektiv und leidenschaftslos.

Für eine erfolgreiche Geldanlage hält es Graham für unerlässlich, ein gutes emotionales Korsett zu haben. Die Psychologie der breiten Masse vorherzusagen ist unmöglich. Sich von ihr treiben zu lassen, führt garantiert zu schlechten Resultaten. Man sollte deshalb versuchen, seine eigenen Emotionen im Griff zu haben und daran arbeiten, alle Möglichkeiten am Markt rational zu vergleichen und sich nicht von persönlichen Befindlichkeiten beeinflussen zu lassen. Schon gar nicht sollte man sich in eine Aktie verlieben.

Value Investing nach Graham ist im Kern ein einfaches und einleuchtendes Konzept: Kaufe Unternehmen zu einem Preis, der unter ihrem tatsächlichen Wert liegt, und halte sie, bis der Markt diesen Wert erkennt. Doch die psychologischen und praktischen Herausforderungen, konsequent an dieser Strategie festzuhalten – insbesondere in volatilen oder irrationalen Marktphasen – machen die erfolgreiche Umsetzung alles andere als leicht.

Buffett verfolgte in seinen Anfangsjahren konsequent Grahams Methoden und kaufte Unternehmen, die weit unter ihrem Buchwert notierten. So ein Fall war auch Berkshire Hathaway. Als Buffett 1962 erstmals Aktien der Firma erwarb, war Berkshire ein sterbender Textilhersteller aus Massachusetts, dessen Aktie weit unter ihrem Buchwert gehandelt wurde. Bestimmt war ihm bewusst, dass das Unternehmen wegen der drohenden Konkurrenz aus Fernost keine blühende Zukunft haben wird. Doch der Preis war so günstig, dass bei einer Liquidierung der Vermögenswerte ein schöner Gewinn zu erwarten war. Anstatt Berkshire zu liquidieren, übernahm Buffett 1965 die Mehrheit an der Firma und begann mit den vorhanden Barmitteln andere Aktien und später ganze Firmen zu kaufen. Der Rest ist Geschichte.

Buffetts Wandlung

Über die Jahre wandelte sich Buffetts Anlagestil, bedingt auch durch die gestiegenen Anlagesummen. Anstatt ständig schlechte Firmen mit grosser Sicherheitsmarge zu kaufen, erkannte Buffett, dass qualitativ hochwertige Unternehmen mit guten Zukunftsaussichten ein besseres Investment darstellen, wenn sie zu einem fairen Preis gekauft werden können.

Wir definieren für unsere Anlagestrategie dementsprechend zwei Value Stile. Der eine, ganz nach Benjamin Graham, konzentriert sich auf sogenannte «Deep Value» Aktien , also solche von Firmen mit sehr tiefen Bewertungen, die aber meist eher zyklisch sind und keine guten Wachstumsaussichten haben. Der zweite Stil besteht darin, nach Warren Buffett auf Qualitätsunternehmen zu einem fairen Preis zu setzen.

Je nach Marktlage rotieren wir zudem unseren Value Stil zwischen dem Deep Value Ansatz Grahams und dem Qualitätsansatz von Buffett. Ist viel Stress und Angst im Markt, zum Beispiel wie während des Corona-Crashs 2020, verlieren Zykliker viel stärker als stabile Qualitätsaktien. Die Bewertungsunterschiede weiten sich aus. Zykliker sind dann sehr günstig und man wird für das zyklische Risiko ausreichend entschädigt. In Phasen, in denen an der Börse Optimismus herrscht, sind die Bewertungsunterschiede zwischen den Zyklikern und den Qualitätsunternehmen eher schmal. Dann liegt der Value für uns in der Qualität und wir kaufen qualitativ hochwertige Firmen nach Buffetts Philosophie. Diese Value Rotation erklärt einen grossen Teil unserer langfristigen Outperformance

Aktuell sind wir im Buffett-Modus und haben viele Qualitätstitel wie Visa, Booking, Anheuser-Busch, Unilever oder Philip Morris im Portfolio.

Wir sind von den Prinzipien Grahams überzeugt und für uns ist es die einzig sinnvolle Methode sein Geld anzulegen. Grahams Prinzipien und Buffetts Vorbild sind zeitlos, heute gültiger denn je und wir glauben, dass sie auch in Zukunft zu überdurchschnittlichen Renditen führen werden.

VISUAL CAPITALIST

Aufschlüsselung der weltweiten Militärausgaben nach Ländern in 2024

In einer Welt, in der Supermächte durch ihre wirtschaftliche und militärische Größe definiert werden, investieren die Länder weiterhin jedes Jahr Hunderte von Milliarden in Militär und Verteidigung.

Im Jahr 2024 erreichten die weltweiten Militärausgaben mit 2,7 Billionen Dollar ein Rekordhoch - und nur drei Länder machten mehr als die Hälfte des Gesamtbetrags aus.

In dieser Infografik werden die weltweiten Militärausgaben nach Ländern im Jahr 2024 aufgeschlüsselt, wobei die größten Militärausgaben anhand von Daten des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) hervorgehoben werden.

Die größten Militärausgaben der Welt im Jahr 2024

Amerika dominiert weiterhin die weltweiten Militärausgaben und gibt im Jahr 2024 fast 1 Billion Dollar oder 3,4 % seines BIP für die Verteidigung aus. Die US-Militärausgaben machen mehr als ein Drittel der weltweiten Gesamtausgaben aus, und die USA verfügen auch über den größten Verteidigungshaushalt der Welt.

China folgt den USA mit geschätzten Militärausgaben in Höhe von 314 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 7 % gegenüber 2023 entspricht. In den letzten zehn Jahren (2015-2024) stiegen Chinas Militärausgaben um 59 %.

Die Ausgaben Russlands stiegen im Jahresvergleich um 38 % auf fast 150 Mrd. USD. Die Vereinigten Staaten, China und Russland, die oft als strategische Konkurrenten betrachtet werden, machen zusammen 54 % der weltweiten Militärausgaben im Jahr 2024 aus.

Deutschland und Indien runden die Top fünf ab, wobei beide Länder ihre Militärausgaben angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen der letzten Jahre erhöht haben. Indiens schwelende Spannungen mit Pakistan und China tragen zu seinem Verteidigungshaushalt bei.

Die Ausgaben Deutschlands, eines wichtigen NATO-Mitglieds, sind zum Teil auf den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zurückzuführen. Zusammen machen die NATO-Länder im Jahr 2024 55 % der weltweiten Militärausgaben aus.

Den größten Anstieg der Militärausgaben in den letzten Jahren verzeichnete die Ukraine, die 2024 fast das Zehnfache des Niveaus von 2021 ausgeben wird. Mit 34,5 % ihres BIP im Jahr 2024 hat sie auch die höchste Militärlast weltweit.

BUCHEMPFEHLUNG DES MONATS

David Graeber & David Wengrow
Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit

Einmal im Monat präsentiere ich an dieser Stelle mein Buch des Monats. Viel Spaß beim Lesen!

Ein großes Buch von gewaltiger intellektueller Bandbreite, neugierig, visionär, und ein Plädoyer für die Macht des direkten Handelns.

David Graeber, der bedeutendste Anthropologe unserer Zeit, und David Wengrow, einer der führenden Archäologen, entfalten in ihrer großen Menschheitsgeschichte, wie sich die Anfänge unserer Zivilisation mit der Zukunft der Menschheit neu denken und verbinden lässt. Sie revidieren unser bisheriges Menschenbild und erzählen Menschheitsgeschichte, wie sie noch nie erzählt wurde. Über Jahrtausende hinweg, lange vor der Aufklärung, wurde schon jede erdenkliche Form sozialer Organisation erfunden und nach Freiheit, Wissen und Glück gestrebt. Graeber und Wengrow zeigen, wie stark die indigene Perspektive das westliche Denken beeinflusst hat und wie wichtig ihre Rückgewinnung ist. Lebendig und überzeugend ermuntern sie uns, mutiger und entschiedener für eine andere Zukunft der Menschheit einzutreten und sie durch unser Handeln zu verändern.

David Graeber war der bedeutendste Kulturanthropologe seiner Generation, der wichtigste Vordenker der Occupy-Bewegung und ein weltbekannter Intellektueller. Er lebte seine Ideen von sozialer Gerechtigkeit und Befreiung, gab den Unterdrückten Hoffnung und inspirierte zahllose andere zur Nachfolge. Am 2. September 2020 starb David Graeber völlig überraschend im Alter von 59 Jahren in Venedig; drei Wochen zuvor hatten er und David Wengrow "Anfänge. Eine neue Geschichte der Menschheit" beendet. Vor mehr als zehn Jahren hatten beide Autoren ihre Arbeit an diesem Opus magnum außerhalb ihrer akademischen Verpflichtungen aufgenommen: Ein Anthropologe und ein Archäologe beleben mit dem heute vorhandenen Quellenmaterial den großen Dialog über die menschliche Geschichte wieder. Dieses Meisterwerk ist das Vermächtnis von David Graeber.

»Ein faszinierendes Werk, das uns dazu bringt, die Natur der menschlichen Fähigkeiten neu zu überdenken. Es handelt von den stolzesten Momente unserer eigenen Geschichte, unserem Austausch und unserer Schuld gegenüber indigenen Kulturen und ihren vergessenen Intellektuellen. Herausfordernd und erhellend.« Noam Chomsky

»Graeber und Wengrow entlarven Klischees über die weit zurückreichende Geschichte der Menschheit, um unserem Denken zu erschließen, was in der Zukunft möglich ist. Es gibt kein vitaleres, kein unserer Zeit angemesseneres Projekt.« Jaron Lanier, Autor von Anbruch einer neuen Zeit

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